Rassestandard FCI

Lucan Kadin van de Kilstroom

Rassestandard laut FCI

ÜBERSETZUNG: 
R. Alferink-Lerche, ergänzt Christina Bailey,
(Überarbeitung: Axel Komorowski)


URSPRUNG: 
Niederlande.

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN
OFFIZIELLEN STANDARDS : 03.11.2014.


VERWENDUNG: 

Der Saarlooswolfhund ist nicht mit dem Ziel auf
eine besondere Nutzung gezüchtet worden. Er besitzt Eigenschaften,
die es ihm ermöglichen, ein treuer und zuverlässiger Gesellschaftsund
Haushund zu sein.


KLASSIFIKATION FCI: 

Gruppe 1 Hüte-undTreibhunde
(ausgenommen Schweizer
Sennen hunde).
 Sektion 1 Schäferhunde.
 Ohne Arbeitsprüfung.


KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS: 

Leendert Saarloos
(1884-1969) liebte die Natur und auch die Hunde. Er fand allerdings,
die Hunde seien zu stark vermenschlicht und beabsichtigte, als
Liebhaber des Deutschen Schäferhundes, in diese Rasse die
natürlichen Eigenschaften zurückzuzüchten, damit ein besserer
Gebrauchshund entstehe. Zu diesem Zweck kreuzte er den
Deutschen Schäferhundrüden Gerard van der Fransenum, einen
Hund von klassischem preußischen Typus, mit Fleuri, einer Wölfin,
welche aus dem sibirischen Zweig des Europäischen Typus (1932)
stammte. Die Rückkreuzungen auf den Vater verschafften ihm eine
Basispopulation von Tieren mit einem Viertel Wolfsblut. Im
Verlaufe der folgenden experimentellen Phase entstand unter
strenger Selektion eine neue Rasse, der « europäische Wolfhund ».
Da auserlesene Tiere dieser neuen Rasse als Blindenführhunde gute
Dienste leisteten, hielt man sie zunächst für diese Arbeit geeignet. 
FCI-St. Nr. 311 / 09.03.2017
Infolge vermehrter Zufuhr von Anteilen an Wolfsblut verlor sich
jedoch mit der Zeit das Gebrauchserbe des Stammvaters Gerard, und
es zeigte sich, dass diese Rasse als Gebrauchshund überhaupt, also
auch als Blindenführhund, wenig geeignet war. Das Erbe von
Leendert Saarloos, kein Gebrauchshund, aber ein Hund mit
naturnahen Eigenschaften, wurde im Jahre 1975 als Rasse anerkannt.
Damals wurde der Rasse zu Ehren ihres Begründers der Name
« Saarlooswolfhond » gegeben, Ehre wem Ehre gebührt.


ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: 

Der Saarlooswolfhund
ist ein kräftig gebauter Hund, dessen äußeres Erscheinungsbild
(Körperbau, Gangwerk und Behaarung) an einen Wolf denken lässt.
Er ist harmonisch gebaut und hat recht lange Gliedmassen, ohne den
Eindruck zu erwecken, hochbeinig zu sein. Die unterschiedlichen
sekundären Geschlechtsmerkmale bei Rüden und Hündinnen sind
ausgeprägt.


WICHTIGE PROPORTIONEN: 

Der Saarlooswolfhond ist länger
als die Widerristhöhe. Der Fang und der Schädel haben zueinander
ein Längenverhältnis von 1:1.


VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN):

Ein lebhafter Hund, energiegeladen, mit Anzeichen von stolzem
unabhängigem Wesen. Bekannt dafür, dass er hauptsächlich aus
eigenem Willen gehorcht. Seinem Herren gegenüber ist er
anhänglich und sehr stark untergeben. Fremden gegenűber kann er
reserviert sein und sucht normalerweise keinen Kontakt. Diese
zurückhaltende und wolfsähnliche Eigenschaft, um unbekannte
Situationen zu vermeiden ist typisch fűr den Saarlooswolfhund.
KOPF: Der Kopf soll einen wolfartigen Eindruck erwecken und in
seiner Grösse mit dem Körper harmonisch übereinstimmen. Von
oben und von der Seite gesehen ist der Kopf keilförmig.
Sehr charakteristisch ist die Linie vom Fang zum gut entwickelten
Jochbeinbogen. Zusammen mit der richtigen Form und Stellung der
Augen verursacht diese Linie das gewünschte wolfähnliche
Erscheinungsbild. 
FCI-St. Nr. 311 / 09.03.2017


OBERKOPF :

Schädel: Der Schädel ist flach und breit; in Bezug auf seine Breite
muβ vor Übertreibung gewarnt werden, da dies die typische
Keilform beeinträchtigt. Das Hinterhauptbein und die Augenhöhle
dürfen nicht auffallen; der Augenbrauenbogen soll in einer
fliessenden Linie in den Schädel übergehen.
Stopp: Der Übergang vom kräftigen Fang zum Schädel bildet einen
leichten Stopp.


GESICHTSSCHÄDEL :

Nasenschwamm: Nasenspiegel gut pigmentiert, Nasenrücken gerade.
Fang: Von der Seite gesehen nicht zu tief und etwas keilförmig; von
oben gesehen sich etwas verjüngend und unter den Augen
harmonisch ausgefüllt.
Lefzen: Gut geschlossen, gut anliegend.
Kiefer / Zähne: Ober- und Unterkiefer sind gut entwickelt. Der
Oberkiefer darf im Vergleich zum Schädel nicht grob erscheinen.
Der Unterkiefer ist nicht auffallend. Kräftiges und vollständig
schließendes Scherengebiss, welches auch in Form einer sehr
knappen Schere annehmbar ist.
Augen: Gelb, mandelförmig. Leicht schräg platziert, nicht
vorstehend und nicht rund, mit gut anliegenden Augenlidern. Der
Ausdruck ist aufmerksam, wohl reserviert, aber nicht ängstlich. Das
Auge ist ein sehr rassetypisches Merkmal, welches das gewünschte
wolfähnliche Erscheinungsbild unterstreicht.
Der gewünschte Ausdruck wird nur durch ein helles Auge
hervorgerufen. Auf die Farbe, Form und richtige Stellung im Schädel
muβ sehr viel Wert gelegt werden. Beim älter werdenden Tier darf
die gelbe Augenfarbe dunkler werden, aber die ursprüngliche gelbe
Farbanlage des Auges sollte erhalten bleiben. Eine braune
Farbanlage ist unerwünscht. Die Augenhöhle geht in einer
fliessenden Linie in den Schädel über; eine zu ausgeprägte
Augenhöhle zusammen mit einem akzentuierten Augenbrauenbogen
und einem markierten Stopp sind unerwünscht.
Ohren: Mittelgroß, Stehohren, dreieckig mit abgerundeten Spitzen;
Innenseite behaart. Das Ohr ist auf der Höhe der Augen angesetzt. 

Share by: